E-6212/2011 - Abteilung V - Nichteintreten auf Asylgesuch und Wegweisung (Dublin-Verfahren) - Nichteintreten auf Asylgesuch und Wegweisung; Verf...
Karar Dilini Çevir:
E-6212/2011 - Abteilung V - Nichteintreten auf Asylgesuch und Wegweisung (Dublin-Verfahren) - Nichteintreten auf Asylgesuch und Wegweisung; Verf...
Bundesve rwa l t ungsge r i ch t
T r i buna l   adm in i s t r a t i f   f édé ra l
T r i buna l e   ammin i s t r a t i vo   f ede ra l e
T r i buna l   adm in i s t r a t i v   f ede ra l
   
Abteilung V
E­6212/2011
U r t e i l   v om   1 8 .   No v embe r   2 0 1 1
Besetzung Einzelrichterin Regula Schenker Senn,
mit Zustimmung von Richterin Nina Spälti Giannakitsas;  
Gerichtsschreiberin Anna Poschung.
Parteien A._______,
Nigeria, 
Beschwerdeführer, 
gegen
Bundesamt für Migration (BFM), 
Quellenweg 6, 3003 Bern,   
Vorinstanz. 
Gegenstand Nichteintreten auf Asylgesuch und Wegweisung
(Dublin­Verfahren); 
Verfügung des BFM vom 8. November 2011 / N (…).
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Das Bundesverwaltungsgericht stellt fest,
dass  der  Beschwerdeführer  gemäss  eigenen  Angaben  am  10.  Oktober 
2011 mit dem Zug von  Italien herkommend  in die Schweiz einreiste, wo 
er  am  12.  Oktober  2011  im  Empfangs­  und  Verfahrenszentrum  (EVZ) 
B._______ ein Asylgesuch einreichte,
dass  er  gemäss  EURODAC­Meldung  am  1.  Juli  2010  in  Italien 
daktyloskopiert worden war und um Asyl ersucht hatte,
dass er am 19. Oktober 2011 im EVZ B._______ summarisch befragt und 
ihm  gleichzeitig  das  rechtliche  Gehör  zu  einer  allfälligen  Zuständigkeit 
Italiens  zur  Durchführung  des  Asyl­  und  Wegweisungsverfahrens  und 
einer Wegweisung dorthin gewährt wurde,
dass  er  anlässlich  der  summarischen  Befragung  unter  anderem  zu 
Protokoll  gab,  er  würde  lieber  in  der  Schweiz  bleiben,  weil  es  ihm  hier 
gefalle und er in Italien keine Arbeit und nichts zu essen gehabt habe, 
dass das BFM am 24. Oktober 2011 gestützt auf die EURODAC­Meldung 
ein  Übernahmeersuchen  im  Sinne  von  Art.  16  Abs.  1  Bst.  c  der 
Verordnung  [EG]  Nr.  343/2003  des  Rates  vom  18. Februar  2003  zur 
Festlegung  der  Kriterien  und  Verfahren  zur  Bestimmung  des 
Mitgliedstaats,  der  für  die  Prüfung  eines  von  einem 
Drittstaatsangehörigen  in  einem  Mitgliedstaat  gestellten  Asylantrags 
zuständig  ist  [Dublin­II­VO],  an  die  italienischen  Behörden  richtete, 
welches von diesen am 3. November 2011 gutgeheissen wurde, 
dass das BFM mit Verfügung vom 8. November 2011 – Eröffnungsdatum 
unbekannt  –  in Anwendung  von Art. 34 Abs.  2 Bst.  d des Asylgesetzes 
vom 26. Juni  1998  (AsylG, SR 142.31)  auf  das Asylgesuch nicht  eintrat 
und  die  Wegweisung  aus  der  Schweiz  sowie  den  Vollzug  nach  Italien 
anordnete und dabei festhielt, einer Beschwerde gegen diese Verfügung 
komme keine aufschiebende Wirkung zu,
dass es zur Begründung des Nichteintretensentscheides im Wesentlichen 
anführte,  aufgrund des EURODAC­Treffers  sei  nachgewiesen,  dass  der 
Beschwerdeführer in Italien ein Asylgesuch eingereicht habe,
dass die italienischen Behörden das Ersuchen des BFM um Übernahme 
des  Beschwerdeführers  gestützt  auf  Art.  16  Abs.  1  Bst.  c  Dublin­II­VO 
gutgeheissen  hätten,  womit  gemäss  dem  Abkommen  vom  26.  Oktober 
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2004  zwischen  der  Schweizerischen  Eidgenossenschaft  und  der 
Europäischen  Gemeinschaft  über  die  Kriterien  und  Verfahren  zur 
Bestimmung  des  zuständigen  Staates  für  die  Prüfung  eines  in  einem 
Mitgliedstaat  oder  in  der  Schweiz  gestellten  Asylantrags  (Dublin­
Assoziierungsabkommen  [DAA],  SR 0.142.392.68)  die  Zuständigkeit  zur 
Durchführung des Asyl­ und Wegweisungsverfahrens bei Italien liege,
dass die Aussagen des Beschwerdeführers anlässlich des ihm gewährten 
rechtlichen  Gehörs  die  Zuständigkeit  Italiens  nicht  zu  widerlegen 
vermöchten,
dass Grundgedanke  der Dublin­II­VO  sei,  dass  jeder  Asylsuchende  nur 
einen  Asylantrag  innerhalb  der  Mitgliedstaaten  stellen  können  solle, 
wobei  die  Zuständigkeit  für  die  Durchführung  des  Asylverfahrens  durch 
die in der Verordnung genannten Kriterien bestimmt werde,
dass Italien seine Zuständigkeit ausdrücklich erklärt und der Überstellung 
des Beschwerdeführers zugestimmt habe,
dass die Rückführung – vorbehältlich einer allfälligen Unterbrechung oder 
Verlängerung (Art. 19 f. Dublin­II­VO) – bis spätestens am 3. Mai 2012 zu 
erfolgen habe, 
dass  die  Wegweisung  die  Regelfolge  eines  Nichteintretensentscheides 
darstelle  und  keine  Gründe  ersichtlich  seien,  die  auf  Unzulässigkeit, 
Unzumutbarkeit  oder  Unmöglichkeit  eines  Wegweisungsvollzuges  nach 
Italien schliessen lassen könnten, 
dass  der  Grundsatz  der  Nichtrückschiebung  hinsichtlich  des 
Heimatstaates nicht zur Prüfung gelange und keine Hinweise bestünden, 
dem  Beschwerdeführer  drohe  in  Italien  eine  Verletzung  von  Art.  3  der 
Konvention  vom  4. November  1950  zum  Schutze  der  Menschenrechte 
und Grundfreiheiten (EMRK, SR 0.101),
dass  der  Beschwerdeführer  hinsichtlich  Aufnahme,  Betreuung  und 
Unterbringung  an  die  italienischen  Behörden  gelangen  könne,  zumal 
Italien  die  Richtlinie  2003/9/EG  des  Rates  vom  27.  Januar  2003 
(sogenannte  Aufnahmerichtlinie),  welche  zahlreiche  Mindestnormen  für 
die  Aufnahme  und  Betreuung  von  Asylsuchenden  beinhalte,  ohne 
Beanstandungen  von  Seiten  der  Europäischen  Kommission  umgesetzt 
habe,
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dass  Beschwerden  gegen  Nichteintretensentscheide  gemäss  Art.  34 
Abs. 2  Bst.  d  AsylG  gestützt  auf  Art.  107a  AsylG  keine  aufschiebende 
Wirkung zukomme,
dass der Beschwerdeführer mit Eingabe vom 15. November 2011 gegen 
diesen Entscheid beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde erhob und 
beantragt,  die  angefochtene  Verfügung  sei  aufzuheben  und  das 
Asylgesuch sei zur Neubeurteilung an die Vorinstanz zurückzuweisen, 
dass in verfahrensrechtlicher Hinsicht der Beschwerde die aufschiebende 
Wirkung zu gewähren und die Vollzugsbehörden anzuweisen seien, von 
allfälligen Vollzugsmassnahmen abzusehen,
dass  ihm  weiter  eine  angemessene  Nachfrist  zur  Einreichung 
beziehungsweise Verbesserung der Beschwerde anzusetzen und auf die 
Auferlegung  von  Verfahrenskosten  und  die  Einforderung  eines 
Kostenvorschusses zu verzichten sei,
dass  er  zur  Begründung  im  Wesentlichen  anführt,  es  handle  sich  bei 
seiner  Rechtsmitteleingabe  um  eine  Standardbeschwerde,  da  er  vor 
Ablauf  der  Beschwerdefrist  keinen  Termin  bei  einer  Rechtsberatung 
erhalten  habe,  weshalb  ihm  eine  angemessene  Nachfrist  zur 
Beschwerdeergänzung  nach  Konsultation  einer  Rechtsberatung 
beziehungsweise eines Anwalts zu setzen sei,
dass  die  angefochtene  Verfügung  keinerlei  individuell  motivierte 
Begründung  zur  Wegweisung  nach  Italien  enthalte,  weshalb  die 
Vorinstanz  ihre  Begründungspflicht  im  Sinne  von  Art.  35  Abs.  1  des 
Bundesgesetzes  vom  20. Dezember  1968  über  das 
Verwaltungsverfahren (VwVG, SR 172.021) verletzt habe,
dass die italienischen Behörden die Schweiz gebeten hätten, verletzliche 
Personen  nur  nach  vorgängiger Regelung  der Überstellungsmodalitäten 
zurückzuführen, was vorliegend unterlassen worden sei,
dass  die  Aufnahmebedingungen  in  Italien  sehr  schlecht  seien  und  eine 
Wegweisung  von  verletzlichen Personen  dorthin Art.  3 EMRK  verletzen 
würde,
dass  in  Italien  Bootsflüchtlingen  ferner  die  direkte  Abschiebung  nach 
Libyen drohe,
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dass  die  Schweiz  aufgrund  des  völkerrechtlichen  Non­Refoulement­
Gebotes verpflichtet sei, auf sein Asylgesuch einzutreten,
dass  die  vorinstanzlichen  Akten  am  17.  November  2011  beim 
Bundesverwaltungsgericht eintrafen (Art. 109 Abs. 2 AsylG),
und erwägt,
dass das Bundesverwaltungsgericht auf dem Gebiet des Asyls endgültig 
über Beschwerden gegen Verfügungen (Art. 5 des Bundesgesetzes vom 
20. Dezember  1968  über  das  Verwaltungsverfahren  [VwVG, 
SR 172.021])  des  BFM  entscheidet,  ausser  bei  Vorliegen  eines 
Auslieferungsersuchens  des  Staates,  vor  welchem  die 
beschwerdeführende  Person  Schutz  sucht  (Art. 105  AsylG  i. V. m. 
Art. 31 – 33  des Verwaltungsgerichtsgesetzes  vom 17. Juni  2005  [VGG, 
SR 173.32];  Art. 83  Bst. d  Ziff. 1  des  Bundesgerichtsgesetzes  vom 
17. Juni 2005 [BGG, SR 173.110]),
dass  der  Beschwerdeführer  am  Verfahren  vor  der  Vorinstanz 
teilgenommen hat, durch die angefochtene Verfügung besonders berührt 
ist,  ein  schutzwürdiges  Interesse  an deren Aufhebung beziehungsweise 
Änderung  hat  und  daher  zur  Einreichung  der  Beschwerde  legitimiert  ist 
(Art. 105 AsylG und Art. 48 Abs. 1 VwVG),
dass  somit  auf  die  frist­  und  formgerecht  eingereichte  Beschwerde 
einzutreten ist (Art. 108 Abs. 2 AsylG und Art. 52 VwVG),
dass  mit  Beschwerde  die  Verletzung  von  Bundesrecht,  die  unrichtige 
oder unvollständige Feststellung des rechtserheblichen Sachverhalts und 
die Unangemessenheit gerügt werden können (Art. 106 Abs. 1 AsylG),
dass  bei  Beschwerden  gegen  Nichteintretensentscheide,  mit  denen  es 
das  BFM  ablehnt,  das  Asylgesuch  auf  seine  Begründetheit  hin  zu 
überprüfen  (Art. 32 – 35a  AsylG),  die  Beurteilungskompetenz  der 
Beschwerdeinstanz  grundsätzlich  auf  die  Frage  beschränkt  ist,  ob  die 
Vorinstanz  zu  Recht  auf  das  Asylgesuch  nicht  eingetreten  ist  (vgl.  die 
vom  Bundesverwaltungsgericht  fortgeführte  Rechtsprechung  der 
vormaligen  Schweizerischen  Asylrekurskommission  in  Entscheidungen 
und Mitteilungen der ARK [EMARK] 2004 Nr. 34 E. 2.1. S. 240 f.),
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dass  sich  demnach  die  Beschwerdeinstanz  einer  selbständigen 
materiellen Prüfung enthält, die angefochtene Verfügung aufhebt – sofern 
sie  den  Nichteintretensentscheid  als  unrechtmässig  erachtet –  und  die 
Sache zu neuer Entscheidung an die Vorinstanz zurückweist,
dass über offensichtlich unbegründete Beschwerden in einzelrichterlicher 
Zuständigkeit  mit  Zustimmung  eines  zweiten  Richters  beziehungsweise 
einer zweiten Richterin entschieden wird  (Art. 111 Bst. e AsylG), und es 
sich  vorliegend,  wie  nachfolgend  aufgezeigt,  um  eine  solche  handelt, 
weshalb  der  Beschwerdeentscheid  nur  summarisch  zu  begründen  ist 
(Art. 111a Abs. 2 AsylG),
dass  gestützt  auf  Art. 111a  Abs. 1  AsylG  auf  einen  Schriftenwechsel 
verzichtet wurde,
dass  der  Antrag  auf  Ansetzung  einer  Nachfrist  zur 
Beschwerdeverbesserung  beziehungsweise  ­ergänzung  abzuweisen  ist, 
da  die  Beschwerde  rechtsgenüglich  ist  und  das  Verfahren  weder  von 
aussergewöhnlichem  Umfang  noch  von  besonderer  Schwierigkeit  im 
Sinne von Art. 53 VwVG ist und nicht weiter ausgeführt wird, zu welchen 
Aspekten eine Ergänzung erforderlich sein soll,
dass  sich  die  in  der  Beschwerde  erhobene  Rüge  der  Verletzung  der 
Begründungspflicht als unbegründet erweist, zumal aus den Akten keine 
diesbezügliche  Verletzung  hervorgeht  und  der  Beschwerdeführer  diese 
Rüge denn auch nicht weiter substanziiert,
dass  auf  Asylgesuche  in  der  Regel  nicht  eingetreten  wird,  wenn 
Asylsuchende  in  einen  Drittstaat  ausreisen  können,  welcher  für  die 
Durchführung  des  Asyl­  und  Wegweisungsverfahrens  staatsvertraglich 
zuständig ist (vgl. Art. 34 Abs. 2 Bst. d AsylG),
dass das BFM seinen Nichteintretensentscheid rechtskonform begründet 
hat  und  zwecks  Vermeidung  von  Wiederholungen  auf  obige 
zusammenfassende  Darlegung  dieser  Erwägungen  sowie  im  Detail  auf 
den  diesbezüglichen  Inhalt  der  angefochtenen  Verfügung  verwiesen 
werden kann, 
dass die italienischen Behörden dem Ersuchen der Schweizer Behörden 
um  Rückübernahme  des  Beschwerdeführers  ausdrücklich  zugestimmt 
haben,  womit  Italien  für  die  Durchführung  des  Asyl­  und 
Wegweisungsverfahrens zuständig ist, 
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dass  der  Inhalt  der  Beschwerde  offensichtlich  zu  keiner  anderen 
Einschätzung  führt,  zumal  die  Zuständigkeit  Italiens  vom 
Beschwerdeführer im Grundsatz nicht bestritten wird,
dass  sich  aus  den  Akten  keinerlei  Hinweise  ergeben,  der 
Beschwerdeführer wäre als verletzliche Person zu qualifizieren, weshalb 
sich  die  diesbezügliche  Argumentation  in  der  Beschwerde  als 
unbehelflich erweist,
dass  Asylsuchende  in  Italien  zwar  –  wie  in  der  Beschwerde  geltend 
gemacht  –  bei  der  Unterkunft,  der  Arbeit  und  dem  Zugang  zu 
medizinischer  Infrastruktur  gewissen  Schwierigkeiten  ausgesetzt  sein 
können, 
dass  Italien  aber  sowohl  Signatarstaat  des  Abkommens  vom  28.  Juli 
1951 über die Rechtsstellung der Flüchtlinge (FK, SR 0.142.30) als auch 
der EMRK ist, und keine konkreten Anhaltspunkte vorliegen, wonach sich 
Italien  nicht  an  die  daraus  resultierenden  völkerrechtlichen 
Verpflichtungen halten würde,
dass der Beschwerdeführer zudem zu Protokoll gegeben hat, über zwei 
Jahre in C._______ gelebt und anschliessend über ein Jahr in D._______ 
gewohnt  zu  haben  (vgl.  vorinstanzliche  Akten  A  5/10  S.  6  F  5.02), 
weshalb  kein  Anlass  zur  Annahme  besteht,  er  würde  nach  der 
Rückführung in Italien in eine existenzielle Notlage geraten,
dass das BFM demnach zu Recht in Anwendung von Art. 34 Abs. 2 Bst. d 
AsylG auf das Asylgesuch des Beschwerdeführers nicht eingetreten ist,
dass das Nichteintreten auf ein Asylgesuch in der Regel die Wegweisung 
aus der Schweiz zur Folge hat  (Art.  44 Abs. 1 AsylG),  vorliegend keine 
ausländerrechtliche  Aufenthaltsbewilligung  erteilt  wurde  und  auch  kein 
Anspruch  auf  Erteilung  einer  solchen  besteht,  weshalb  die  verfügte 
Wegweisung  im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen steht und 
demnach zu bestätigen ist, 
dass  im  Rahmen  des  Dublin­Verfahrens  –  bei  dem  es  sich  um  ein 
Überstellungsverfahren  in  den  für  die  Prüfung  des  Asylgesuches 
zuständigen  Staat  handelt  –  systembedingt  kein  Raum  bleibt  für 
Ersatzmassnahmen im Sinne von Art. 44 Abs. 2 AsylG i.V.m. Art. 83 Abs. 
1 des Bundesgesetzes vom 16. Dezember 2005 über die Ausländerinnen 
und Ausländer (AuG, SR 142.20), 
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dass eine entsprechende Beurteilung  soweit  notwendig  vielmehr bereits 
im Rahmen der Prüfung des Selbsteintritts stattfinden muss, 
dass das BFM in diesem Sinn den Vollzug der Wegweisung nach Italien 
zutreffend für zulässig, zumutbar und möglich erklärt hat, 
dass es sich erübrigt, auf die Vorbringen in der Beschwerde noch näher 
einzugehen, da diese an der Würdigung des vorliegenden Sachverhalts 
nichts zu ändern vermögen,
dass es dem Beschwerdeführer nicht gelungen ist darzutun, inwiefern die 
angefochtene  Verfügung  Bundesrecht  verletze,  den  rechtserheblichen 
Sachverhalt  unrichtig  oder  unvollständig  feststelle  oder  unangemessen 
sei (Art. 106 AsylG), weshalb die Beschwerde abzuweisen ist, 
dass sich seine Rechtsbegehren aufgrund vorstehender Erwägungen als 
aussichtslos  erwiesen  haben,  weshalb  das  Gesuch  um  unentgeltliche 
Rechtspflege nach Art. 65 Abs. 1 VwVG abzuweisen ist,
dass bei diesem Ausgang des Verfahrens die Kosten von Fr. 600.­  (Art. 
1­3  des  Reglements  vom  21.  Februar  2008  über  die  Kosten  und 
Entschädigungen  vor  dem  Bundesverwaltungsgericht  [VGKE,  SR 
173.320.2])  dem  Beschwerdeführer  aufzuerlegen  sind  (Art.  63  Abs.  1 
VwVG),
dass  mit  dem  instruktionslosen  Direktentscheid  in  der  Hauptsache  die 
Gesuche um Verzicht auf die Erhebung eines Kostenvorschusses und um 
Erteilung  der  aufschiebenden  Wirkung  sowie  um  provisorischen 
Vollzugsstopp hinfällig geworden sind.
(Dispositiv nächste Seite)
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Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:
1. 
Die Beschwerde wird abgewiesen.
2. 
Das  Gesuch  um  Gewährung  der  unentgeltlichen  Rechtspflege  gemäss 
Art. 65 Abs. 1 VwVG wird abgewiesen.
3.  
Die  Verfahrenskosten  von  Fr. 600.­  werden  dem  Beschwerdeführer 
auferlegt.  Dieser  Betrag  ist  innert  30  Tagen  ab  Versand  des  Urteils  zu 
Gunsten der Gerichtskasse zu überweisen.
4. 
Dieses  Urteil  geht  an  den  Beschwerdeführer,  das  BFM  und  die 
zuständige kantonale Behörde.
Die Einzelrichterin: Die Gerichtsschreiberin:
Regula Schenker Senn Anna Poschung
Versand: