E-36/2008 - Abteilung V - Asyl und Wegweisung - Asyl und Wegweisung; Verfügung des BFM vom 6. Deze...
Karar Dilini Çevir:
E-36/2008 - Abteilung V - Asyl und Wegweisung - Asyl und Wegweisung; Verfügung des BFM vom 6. Deze...
Bundesve rwa l t ungsge r i ch t
T r i buna l   adm in i s t r a t i f   f édé ra l
T r i buna l e   ammin i s t r a t i vo   f ede ra l e
T r i buna l   adm in i s t r a t i v   f ede ra l
Abteilung V
E­36/2008
U r t e i l   v om   3 0 .   No v embe r   2 0 1 1
Besetzung Richter Daniel Willisegger (Vorsitz), 
Richterin Claudia Cotting­Schalch, Richter Walter Stöckli,   
Gerichtsschreiber Tobias Meyer.
Parteien A._______, geboren (…), 
B._______, geboren (…),  
C._______, geboren (…), 
Sri Lanka,  
alle vertreten durch Emil Robert Meier, Rechtsanwalt, 
Beschwerdeführende, 
gegen
Bundesamt für Migration (BFM), Quellenweg 6, 3003 Bern,   
Vorinstanz. 
Gegenstand Asyl und Wegweisung; Verfügung des BFM vom 6. 
Dezember 2007 / N (…).
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Sachverhalt:
A. 
Der  Beschwerdeführer,  ein  Staatsangehöriger  Sri Lankas  tamilischer 
Ethnie,  reiste  im Mai  2005  über  den  Flughafen Colombo  aus Sri Lanka 
aus  und  flog  nach  Singapur.  Die  Beschwerdeführerin,  ebenfalls  eine 
Staatsangehörige  Sri Lankas  tamilischer  Ethnie,  reiste  Mitte  Oktober 
2006  per  Flugzeug  nach  Singapur.  Am  30. November  2006  gelangten 
beide per Flugzeug von Singapur in die Schweiz, wo sie am 1. Dezember 
2006  je  um  Asyl  ersuchten.  Am  7. Dezember  2006  wurden  sie  im 
Empfangs­  und  Verfahrenszentrum  Basel  zur  Person  befragt  und  am 
17. Januar  2007  vom  Migrationsdienst  des  Kantons  (…)  zu  ihren 
Asylgründen angehört.
B. 
Mit  Verfügung  vom  6. Dezember  2007  stellte  das  BFM  fest,  die 
Beschwerdeführenden  erfüllten  die  Flüchtlingseigenschaft  nicht,  und 
lehnte  ihre  Asylgesuche  ab.  Gleichzeitig  wies  das  BFM  sie  aus  der 
Schweiz  weg  und  beauftragte  den  Kanton  (…)  mit  dem  Vollzug  der 
Wegweisung.
C. 
Mit  Eingabe  vom  3. Januar  2008  (Poststempel)  erhoben  die 
Beschwerdeführenden gegen die Verfügung des BFM Beschwerde beim 
Bundesverwaltungsgericht  mit  dem  Antrag,  die  Verfügung  sei 
aufzuheben,  es  sei  ihre  Flüchtlingseigenschaft  festzustellen  und  ihnen 
Asyl  zu  gewähren.  Eventualiter  beantragten  sie  die  Gewährung  der 
vorläufigen Aufnahme, weil der Vollzug der Wegweisung unzulässig und 
unzumutbar  sei.  In  prozessualer  Hinsicht  ersuchten  sie  um Gewährung 
der  unentgeltlichen  Prozessführung  und  Verzicht  auf  einen 
Kostenvorschuss.
D. 
Mit  Zwischenverfügung  vom  8. Januar  2008  gewährte  das 
Bundesverwaltungsgericht  die  unentgeltliche  Prozessführung  und 
verzichtete  auf  die  Erhebung  eines  Kostenvorschusses.  Die 
Beschwerdeführenden wurden aufgefordert, die in der Beschwerdeschrift 
in  Aussicht  gestellten  Beweismittel  innert  30  Tagen  dem  Gericht 
einzureichen.
E. 
Am  11. Februar  2008  ging  beim  Bundesverwaltungsgericht  ein  Telefax 
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der  Beschwerdeführenden  ein,  der  die  Kopie  eines  Haftbefehls  gegen 
den  Beschwerdeführer  enthielt.  Mit  Schreiben  vom  27. Februar  2008 
überwies  das  BFM  eine  Eingabe  der  Beschwerdeführenden  vom 
8. Februar 2008 an das Bundesverwaltungsgericht. Die Eingabe enthielt 
ein  Gesuch  um  Fristverlängerung  zur  Einreichung  zusätzlicher 
Beweismittel  und  Faxkopien  eines  Polizeirapports,  den  die 
Beschwerdeführenden bereits  im erstinstanzlichen Verfahren eingereicht 
hatten. Mit Schreiben vom 3. März 2008 überwies das BFM eine weitere 
Eingabe  der  Beschwerdeführenden  vom  29. Februar  2008  an  das 
Bundesverwaltungsgericht,  die  einen  Haftbefehl,  Kopien  eines 
Polizeirapports,  sowie  ein  Schreiben  eines  sri­lankischen 
Anwaltes/Friedensrichters enthielt. 
F. 
Mit  Zwischenverfügung  vom  14. März  2008  teilte  das 
Bundesverwaltungsgericht mit, das Gesuch um Fristerstreckung dürfte in 
Anbetracht  der  nachträglich  eingereichten  Dokumente  gegenstandslos 
geworden sein, und forderte das BFM zur Stellungnahme auf. Das BFM 
liess sich mit Eingabe vom 26. März 2008 vernehmen und beantragte die 
Abweisung der Beschwerde. 
G. 
Mit  Eingabe  vom  11. April  2008  zeigten  die  Beschwerdeführenden  an, 
dass  sie  mit  der  Interessenwahrung  einen  Anwalt  betraut  hatten,  und 
beantragten,  es  sei  den  Beschwerdeführenden  in  dessen  Person  ein 
unentgeltlicher Rechtsbeistand beizugeben. 
H. 
Mit  Zwischenverfügung  vom  30. April  2008  ordnete  das 
Bundesverwaltungsgericht  in  der Person  des  erbetenen Anwaltes  einen 
unentgeltlichen Rechtsvertreter bei und setzte Frist zur Stellungnahme im 
Sinne  der  Erwägungen  an.  Mit  Eingabe  vom  15. Mai  2008  nahm  der 
Rechtsvertreter  namens  der  Beschwerdeführenden  fristgerecht  zur 
Vernehmlassung des BFM Stellung.
I. 
Am 26. Oktober 2008 wurde der Sohn der beiden Beschwerdeführenden, 
C._______,  geboren;  er  wird  in  das  vorliegende Verfahren  einbezogen. 
Am  30. Juni  2011  heirateten  die  Beschwerdeführenden.  Die 
Beschwerdeführerin nahm den Namen des Beschwerdeführers an.
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Das Bundesverwaltungsgericht zieht in Erwägung:
1. 
1.1. Gemäss Art. 31 des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005 
(VGG, SR 173.32) beurteilt das Bundesverwaltungsgericht Beschwerden 
gegen Verfügungen nach Art. 5 des Bundesgesetzes vom 20. Dezember 
1968  über  das  Verwaltungsverfahren  (VwVG,  SR 172.021).  Das  BFM 
gehört zu den Behörden nach Art. 33 VGG und ist daher eine Vorinstanz 
des  Bundesverwaltungsgerichts.  Eine  das  Sachgebiet  betreffende 
Ausnahme  im  Sinne  von  Art. 32  VGG  liegt  nicht  vor.  Das 
Bundesverwaltungsgericht  ist  daher  zuständig  für  die  Beurteilung  der 
vorliegenden Beschwerde und entscheidet auf dem Gebiet des Asyls  in 
der  Regel  –  wie  auch  vorliegend  –  endgültig  (vgl.  Art. 105  des 
Asylgesetzes vom 26. Juni 1998 [AsylG, SR 142.31]; Art. 83 Bst. d Ziff. 1 
des Bundesgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005 [BGG, SR 173.110]).
1.2. Die Beschwerde ist frist­ und formgerecht eingereicht (Art. 108 Abs. 1 
AsylG  und  Art. 52  VwVG).  Die  Beschwerdeführenden  haben  am 
Verfahren vor der Vorinstanz teilgenommen, sind durch die angefochtene 
Verfügung besonders berührt und haben ein schutzwürdiges Interesse an 
deren  Aufhebung  oder  Änderung,  weshalb  sie  zur  Einreichung  der 
Beschwerde legitimiert sind (Art. 48 Abs. 1  VwVG). Auf die Beschwerde 
ist einzutreten.
2. 
Mit  Beschwerde  kann  die  Verletzung  von  Bundesrecht,  die  unrichtige 
oder unvollständige Feststellung des rechtserheblichen Sachverhalts und 
die Unangemessenheit gerügt werden (Art. 106 Abs. 1 AsylG).
3. 
3.1.  Gemäss  Art. 2  Abs. 1  AsylG  gewährt  die  Schweiz  Flüchtlingen 
grundsätzlich  Asyl.  Flüchtlinge  sind  Personen,  die  in  ihrem Heimatstaat 
oder  im Land,  in dem sie zuletzt wohnten, wegen  ihrer Rasse, Religion, 
Nationalität,  Zugehörigkeit  zu  einer  bestimmten  sozialen  Gruppe  oder 
wegen ihrer politischen Anschauungen ernsthaften Nachteilen ausgesetzt 
sind  oder  begründete  Furcht  haben,  solchen  Nachteilen  ausgesetzt  zu 
werden. Als  ernsthafte Nachteile  gelten  namentlich  die Gefährdung  des 
Leibes,  des  Lebens  oder  der  Freiheit  sowie  Massnahmen,  die  einen 
unerträglichen  psychischen  Druck  bewirken.  Den  frauenspezifischen 
Fluchtgründen ist Rechnung zu tragen (Art. 3 AsylG).
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3.2.  Wer  um  Asyl  nachsucht,  muss  die  Flüchtlingseigenschaft 
nachweisen  oder  zumindest  glaubhaft  machen.  Diese  ist  glaubhaft 
gemacht,  wenn  die  Behörde  ihr  Vorhandensein  mit  überwiegender 
Wahrscheinlichkeit  für  gegeben  hält.  Unglaubhaft  sind  insbesondere 
Vorbringen, die in wesentlichen Punkten zu wenig begründet oder in sich 
widersprüchlich sind, den Tatsachen nicht entsprechen oder massgeblich 
auf  gefälschte  oder  verfälschte  Beweismittel  abgestützt  werden  (Art. 7 
AsylG).
4. 
4.1.  Der  Beschwerdeführer  machte  im  erstinstanzlichen  Verfahren 
geltend, er werde in Sri Lanka von den Behörden aufgrund eines offenen 
Haftbefehls  gesucht.  Im November  2004  sei  er  in  der  Nacht mit  einem 
Tuk­Tuk­Taxi unterwegs gewesen. An einem Checkpoint in der Nähe von 
Vavuniya  habe  der  Fahrer  ihn  gebeten,  den  Checkpoint  zu  Fuss  zu 
überqueren und ein Paket mit  sich  zu nehmen, da Fussgänger weniger 
kontrolliert  würden.  Er  sei  ausgestiegen  und  zu  Fuss  weitergegangen. 
Plötzlich sei ein Soldat  von hinten gekommen und habe  ihn gepackt.  In 
dem  Paket  seien  eine  Pistole  und  Patronen  gefunden  worden. Weil  er 
keine  Identitätskarte  auf  sich  getragen  habe,  sei  er  auch  verdächtigt 
worden,  Mitglied  der  Liberation  Tigers  of  Tamil  Eelam  (LTTE)  zu  sein. 
Daraufhin seien er und der Fahrer des Tuk­Tuk­Taxis verhaftet worden. 
In  der  Folge  habe  er  mehrmals  vor  Gericht  erscheinen  müssen.  Am 
5. Mai  2005  sei  er  schliesslich  auf  Kaution  aus  der  Haft  entlassen 
worden.  Noch  im  gleichen  Monat  habe  er  Sri Lanka  über  Colombo 
verlassen  und  sei  nach  Singapur  geflogen.  Es  sei  auch  ein  Haftbefehl 
gegen  ihn ausgestellt worden. Deshalb befürchte er, bei einer Rückkehr 
nach  Sri Lanka  erschossen  zu  werden  oder  ins  Gefängnis  gehen  zu 
müssen.
Die  Beschwerdeführerin  machte  keine  eigenen  Verfolgungsgründe 
geltend.
4.2.  Die  Vorinstanz  bezeichnete  die  Vorbringen  der 
Beschwerdeführenden in der angefochtenen Verfügung aus drei Gründen 
als  unglaubhaft.  Erstens  stimmten  seine  Aussagen  bezüglich  der 
Verhaftung  an  dem  Checkpoint  nicht  mit  der  Schilderung  des  Vorfalls 
überein, die dem vom Beschwerdeführer eingereichten Polizeirapport zu 
entnehmen  sei.  Auf  Vorhalt  habe  der  Beschwerdeführer  dafür  keine 
plausible  Erklärung  liefern  können.  Zweitens  sei  der  Beschwerdeführer 
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mehrmals  aufgefordert  worden,  zusätzliche  Beweismittel  bezüglich  des 
angeblich  gegen  ihn  vorliegenden  Haftbefehls  vorzulegen.  Dieser 
Aufforderung sei er aber nicht nachgekommen und seine Rechtfertigung 
dafür  vermöge  nicht  zu  überzeugen.  Drittens  behaupte  der 
Beschwerdeführer,  er  sei  mit  seinem  eigenen  Pass  aus  Sri Lanka 
ausgereist. Dies wäre aber kaum möglich gewesen, wenn tatsächlich ein 
Haftbefehl gegen ihn vorgelegen hätte.
5. 
5.1.  Das  Bundesverwaltungsgericht  kann  die  Feststellung  des 
rechtserheblichen Sachverhaltes durch die Vorinstanz von Amtes wegen 
(Art. 12 VwVG) und ohne Einschränkung überprüfen (vgl. Art. 106 Abs. 1 
AsylG; ebenso Art. 49 VwVG). Es ist dazu in dem Masse verpflichtet, wie 
die  Beschwerdeführenden  eine  unrichtige  oder  unvollständige 
Feststellung  des  Sachverhalts  rügen  und  sich  mit  der 
Sachverhaltsfeststellung  und  der  ihr  zugrunde  liegenden 
Beweiswürdigung  in  der  angefochtenen  Verfügung  sachbezogen 
auseinandersetzen  (vgl.  CHRISTOPH  AUER,  Streitgegen­stand  und 
Rügeprinzip  im  Spannungsfeld  der  verwaltungsrechtlichen 
Prozessmaximen, Diss. Bern 1997, S. 79 f.). Die Beschwerdeführerenden 
kritisieren die vorinstanzliche Beweiswürdigung und setzen sich damit im 
Einzelnen auseinander, so dass der streitige Sachverhalt nachfolgend zu 
prüfen ist. 
5.2.  Die  Beschwerdeführenden  bringen  bezüglich  der  Widersprüche 
zwischen  ihren  Aussagen  und  dem  Polizeirapport  Folgendes  vor:  Der 
Polizeirapport enthalte die Sichtweise und Motivation der Polizei, weshalb 
Widersprüche  nicht  bedeuten  würden,  dass  die  Aussagen  des 
Beschwerdeführers  nicht  der  Wahrheit  entsprächen.  Die  Polizei  habe 
falsche  Anschuldigungen  erhoben,  so  habe  sie  ihn  zum  Beispiel 
fälschlicherweise verdächtigt, den LTTE anzugehören. Diese Vorbringen 
vermögen  nicht  zu  überzeugen.  Der  Beschwerdeführer  hat  in  der 
kantonalen Anhörung ausgesagt, er habe den Polizeibericht gelesen und 
dieser gebe mehr oder weniger alles richtig wieder (Akte A10/22, S. 14). 
Der  Polizeirapport  widerspricht  den  Ausführungen  des 
Beschwerdeführers jedoch klar. So hält er fest, der Beschwerdeführer sei 
bei  der  Kontrolle  am  Checkpoint  aus  dem  Tuk­Tuk­Taxi  gesprungen, 
habe  zu  fliehen  versucht  und  die  Pistole  und  Patronen  seien  in  seiner 
Hosentasche  gefunden  worden.  Es  ist  nicht  ersichtlich  und  wird  vom 
Beschwerdeführer  auch mit  keinem Wort  dargelegt, weshalb  die Polizei 
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solche  Details  hätte  fälschen  sollen.  Der  Beschwerdeführer  kann  damit 
die Widersprüche  zwischen  seinen Aussagen  und  den Ausführungen  in 
dem von ihm eingereichten Polizeirapport nicht erklären.
5.3.  Im  Beschwerdeverfahren  wurden  im  Zusammenhang  mit  dem 
Gerichtsverfahren  in Sri  Lanka neue Beweismittel  eingereicht.  Im Recht 
liegen  ein  Haftbefehl,  eine  zweite  Kopie  des  Polizeirapports,  den  er 
bereits  im  erstinstanzlichen  Verfahren  eingereicht  hatte,  sowie  eine 
Bestätigung  eines  sri­lankischen  Anwaltes/Friedensrichters.  Vorab  ist 
festzuhalten,  dass  bei  der  Einreichung  der  neuen  Dokumente  keinerlei 
Angaben  gemacht  wurden,  wie  die  Beschwerdeführenden  diese 
beschaffen  konnten,  obwohl  sie  zuvor  während  eines  Jahres  betont 
hatten, es sei ihnen nicht möglich, Dokumente zu beschaffen, weil sie zu 
den Verwandten und dem ehemaligen Anwalt in Sri Lanka keinen Kontakt 
aufnehmen könnten.
5.3.1.  Was  den  Haftbefehl  anbelangt,  so  hält  die  Vorinstanz  in  ihrer 
Vernehmlassung  fest,  nach  einer  internen  Untersuchung  habe  sich  der 
Haftbefehl als Blankofälschung erwiesen, und es sei nicht ersichtlich, wie 
der Beschwerdeführer  in den Besitz dieses  (Original)­Dokumentes hätte 
gelangen  können.  Die  Beschwerdeführenden  bringen  in  ihrer  Eingabe 
vom  11. April  2008  dagegen  vor,  für  die  Abänderung  seien  nicht  sie, 
sondern  der  sri­lankische  Anwalt  verantwortlich,  der  den  Haftbefehl 
beschafft habe. Wie er ihn beschafft habe, wüssten sie nicht. 
Die  Zweifel  an  der  Echtheit  des  Haftbefehles  vermögen  die 
Beschwerdeführenden damit nicht zu zerstreuen. Der Beschwerdeführer 
selbst  hat  den  Haftbefehl  beim  Bundesverwaltungsgericht  als 
Beweismittel  zur Unterstützung  seiner  Aussagen  eingereicht,  und  es  ist 
nicht  glaubhaft,  dass  der  Anwalt  den  Haftbefehl  ohne  dessen  Wissen 
gefälscht haben soll, wie dies die Beschwerdeführenden unterstellen. Der 
Haftbefehl  enthält  als  Ausstellungsdatum  den  09/06/2006.  Das  Datum 
wurde offensichtlich manipuliert und lautete ursprünglich: 06/06/2006. Die 
Beschwerdeführenden räumten  in  ihrer Eingabe vom 15. Mai 2008 denn 
auch  ein,  der  dem Bundesverwaltungsgericht  vorab  per  Fax  zugestellte 
Haftbefehl  enthalte  das  Datum  06/06/2006,  welches  auf  dem  per  Post 
zugestellten  Exemplar  offensichtlich  abgeändert  worden  sei.  In 
Anbetracht  der  durch  die  Vorinstanz  getätigten  Untersuchung  ist  der 
Haftbefehl somit als Fälschung zu qualifizieren. Demnach steht fest, dass 
der  Beschwerdeführer  versucht  hat,  seine  Aussagen  durch  gefälschte 
Beweismittel  zu unterstützen, was die Glaubhaftigkeit  seiner Vorbringen 
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zusätzlich  schwächt  und  seine  persönliche  Glaubwürdigkeit  vermindert 
(Art. 7  Abs.  2  AslyG).  Der  Haftbefehl  wird  eingezogen  (Art. 10  Abs. 4 
AsylG). 
5.3.2. Was die Bestätigung des sri­lankischen Anwaltes/Friedensrichters 
betrifft,  weist  die  Vorinstanz  darauf  hin,  dass  der  Stempel  praxisfremde 
Zeichen aufweise und nicht der erwähnten Behörde entspreche. Zudem 
sei die Beglaubigung durch einen Friedensrichter nicht praxiskonform. In 
ihrer  Eingabe  vom  15. Mai  2008  brachten  die  Beschwerdeführenden 
diesbezüglich  vor,  es  sei  in  der  angelsächsischen  Rechtstradition 
durchaus  üblich,  dass  solche  Dokumente  in  dieser  Weise  bestätigt 
würden, weshalb  aufgrund  einer  solchen Bestätigung  nicht  die Urkunde 
selber in Zweifel gezogen werden könne. 
Unabhängig  von  den  ernsthaften  Zweifeln  an  der  Echtheit  der 
Bestätigung,  stellt  das  Bundesverwaltungsgericht  fest,  dass  dieses 
Dokument  nichts  dazu  beiträgt,  den  Haftbefehl  als  echt  erscheinen  zu 
lassen  oder  die  Glaubhaftigkeit  der  Vorbringen  des  Beschwerdeführers 
zu unterstützen. Die eingereichte Bestätigung  ist mit dem Stempel eines 
Anwaltes  und  Friedensrichters  versehen  und  bestätigt,  dass  der 
Beschwerdeführer  am 7. November  2004  verhaftet  und  am 5. Mai  2005 
auf Kaution freigelassen worden sei. Bei dem Friedensrichter handelt es 
sich  offenbar  gleichzeitig  um  den  (ehemaligen)  Anwalt  des 
Beschwerdeführers,  da  er  angibt,  er  habe  den  Beschwerdeführer  vor 
Gericht  vertreten.  Obwohl  das  Dokument  auf  die  gleiche  Fallnummer 
verweist,  die  auch  auf  dem Haftbefehl  steht,  wird  der  Haftbefehl  in  der 
Bestätigung  nicht  erwähnt.  Die  übrigen  Angaben  in  der  Bestätigung – 
Datum der Verhaftung und der Freilassung des Beschwerdeführers – sind 
zudem  äusserst  vage  und  vermögen  die  Vorbringen  der 
Beschwerdeführenden in keiner Art und Weise zu stützen. 
5.3.3. Bei dieser Beweislage besteht kein Anlass, den Sachverhalt durch 
einen  Vertrauensanwalt  der  Schweizerischen  Vertretung  in  Colombo – 
wie  von den Beschwerdeführenden beantragt  – weiter  abzuklären. Zum 
einen  ist  der  Antrag  zu  unbestimmt  und  objektiv  nicht  geeignet,  am 
massgeblichen  Beweisergebnis  etwas  zu  ändern,  nachdem  feststeht, 
dass  der  Haftbefehl  gefälscht  wurde  (E.  5.3.1).  Zum  anderen  ist  im 
Hinblick  auf  die Mitwirkungspflicht  in  Art. 8  AsylG  festzuhalten,  dass  es 
den  Beschwerdeführenden  obliegt,  die  Beweise  für  ihre  Vorbringen  zu 
beschaffen,  soweit  ihnen  dies  zumutbar  ist.  Der  Antrag  auf  weitere 
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Sachverhaltsabklärungen  durch  einen  Vertrauensanwalt  in  Sri Lanka  ist 
deshalb abzuweisen.
5.4.  In  der  Beschwerde  wird  schliesslich  im  Zusammenhang  mit  der 
Ausreise  des Beschwerdeführers  vorgebracht,  er  habe  sein Heimatland 
gegen  ein  Bestechungsgeld  von  circa  300  Dollar  verlassen,  ohne 
verhaftet zu werden; hätten sie  ihn kontrolliert, dann hätten sie  ihn wohl 
verhaftet. Das Geld habe er einem Agenten bezahlt. Das Vorbringen  ist 
unbehelflich. Der Beschwerdeführer hatte in der kantonalen Anhörung auf 
ausdrückliche  Nachfrage  hin  bestätigt,  dass  er  bei  der  Ausreise  am 
Flughafen  ohne  Schwierigkeiten  durch  die  Kontrollen  gekommen  sei, 
indem er seinen Pass gezeigt und angegeben habe, er gehe als Tourist 
nach  Singapur.  Der  Beschwerdeführer  erwähnte  zudem  im 
erstinstanzlichen Verfahren nie einen Agenten, der  ihm bei der Ausreise 
aus  Sri Lanka  geholfen  habe.  Diese  Aussage  ist  nachgeschoben  und 
damit als unglaubhaft zu qualifizieren. 
5.5. Nach dem Gesagten ist die in der vorinstanzlichen Beweiswürdigung 
festgestellte Unglaubhaftigkeit der Vorbringen der Beschwerdeführenden 
zu bestätigen. Die Vorinstanz hat demnach die Flüchtlingseigenschaft der 
Beschwerdeführenden  zu  Recht  verneint  und  deren  Asylgesuche 
abgewiesen.
6. 
Lehnt das Bundesamt das Asylgesuch ab oder tritt es darauf nicht ein, so 
verfügt es in der Regel die Wegweisung aus der Schweiz und ordnet den 
Vollzug an; es berücksichtigt dabei den Grundsatz der Einheit der Familie 
(Art. 44  Abs. 1  AsylG).  Die  Beschwerdeführenden  verfügen  weder  über 
eine  ausländerrechtliche  Aufenthaltsbewilligung  noch  über  einen 
Anspruch auf Erteilung einer solchen. Die Wegweisung wurde demnach 
zu  Recht  angeordnet  (Art. 44  Abs. 1  AsylG;  Entscheidungen  und 
Mitteilungen  der Schweizerischen Asylrekurskommission  [EMARK]  2001 
Nr. 21).
7. 
7.1.  Ist der Vollzug der Wegweisung nicht zulässig, nicht zumutbar oder 
nicht möglich, so regelt das Bundesamt das Anwesenheitsverhältnis nach 
den  gesetzlichen  Bestimmungen  über  die  vorläufige  Aufnahme  von 
Ausländern  (Art. 44  Abs. 2  AsylG;  Art. 83  Abs. 1  des  Bundesgesetzes 
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vom 16. Dezember  2005 über  die Ausländerinnen und Ausländer  [AuG, 
SR 142.20]).
7.2.  Nach  Art.  83  Abs.  3  AuG  ist  der  Vollzug  nicht  zulässig,  wenn 
völkerrechtliche  Verpflichtungen  der  Schweiz  einer  Weiterreise  der 
Ausländerin oder des Ausländers  in den Heimat­, Herkunfts­ oder einen 
Drittstaat entgegenstehen. So darf keine Person in irgendeiner Form zur 
Ausreise in ein Land gezwungen werden, in dem ihr Leib, ihr Leben oder 
ihre Freiheit aus einem Grund nach Art. 3 Abs. 1 AsylG gefährdet ist oder 
in dem sie Gefahr läuft, zur Ausreise in ein solches Land gezwungen zu 
werden (Art. 5 Abs. 1 AsylG; vgl. ebenso Art. 33 Abs. 1 des Abkommens 
vom  28. Juli  1951  über  die  Rechtsstellung  der  Flüchtlinge  [FK, 
SR 0.142.30]).  Gemäss  Art. 25  Abs. 3  der  Bundesverfassung  der 
Schweizerischen  Eidgenossenschaft  vom  18. April  1999  (BV,  SR 101), 
Art. 3  des Übereinkommens  vom  10. Dezember  1984  gegen  Folter  und 
andere  grausame,  unmenschliche  oder  erniedrigende  Behandlung  oder 
Strafe  (FoK,  SR 0.105)  und  der  Praxis  zu  Art. 3  der  Konvention  vom 
4. November 1950 zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten 
(EMRK,  SR 0.101)  darf  niemand  der  Folter  oder  unmenschlicher  oder 
erniedrigender Strafe oder Behandlung unterworfen werden.
Die  Vorinstanz weist  in  der  angefochtenen  Verfügung  zutreffend  darauf 
hin,  dass  das  Prinzip  des  flüchtlingsrechtlichen  Non­Refoulement  nur 
Personen  schützt,  die  die  Flüchtlingseigenschaft  erfüllen.  Da  die 
Beschwerdeführenden  eine  asylrechtlich  erhebliche  Gefährdung  nicht 
nachzuweisen  oder  glaubhaft  zu  machen  vermögen,  kann  der  in  Art. 5 
AsylG  verankerte  Grundsatz  der  Nichtrückschiebung  im  vorliegenden 
Verfahren keine Anwendung finden. Sodann ergeben sich weder aus den 
Aussagen der Beschwerdeführenden noch aus den Akten Anhaltspunkte 
dafür,  dass  sie  für  den Fall  einer Ausschaffung  in den Heimatstaat  dort 
mit  beachtlicher Wahrscheinlichkeit  einer  nach  Art. 3  EMRK  oder  Art. 1 
FoK  verbotenen  Strafe  oder  Behandlung  ausgesetzt  wären.  Nach  dem 
Gesagten ist der Vollzug der Wegweisung sowohl im Sinne der asyl­ als 
auch der völkerrechtlichen Bestimmungen zulässig.
7.3. Nach Art. 83 Abs. 4 AuG  kann  der Vollzug  für Ausländerinnen  und 
Ausländer unzumutbar sein, wenn sie im Heimat­ oder Herkunftsstaat auf 
Grund  von  Situationen  wie  Krieg,  Bürgerkrieg,  allgemeiner  Gewalt  und 
medizinischer  Notlage  konkret  gefährdet  sind.  Wird  eine  konkrete 
Gefährdung  festgestellt,  ist  –  unter  Vorbehalt  von  Art. 83  Abs. 7  AuG – 
die vorläufige Aufnahme zu gewähren.
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7.3.1.  Das  Bundesverwaltungsgericht  nahm  im  zur  Publikation 
vorgesehenen  Urteil  E­6220/2006  vom  27. Oktober  2011  eine 
umfassende Analyse der Situation in Sri Lanka vor. Danach hat sich seit 
dem Ende des bewaffneten Konflikts zwischen der sri­lankischen Armee 
und den LTTE  im Mai 2009 die Menschenrechts­ und Sicherheitslage  in 
Sri Lanka wesentlich verbessert (E. 12). Die Lage präsentiert sich jedoch 
nicht  in allen Landesteilen gleich. Unterschieden werden muss zwischen 
der  Ostprovinz,  in  die  der Wegweisungsvollzug  grundsätzlich  zumutbar 
ist,  und  zwei  verschiedenen Gebieten  innerhalb  der Nordprovinz,  in  die 
der  Wegweisungsvollzug  nicht  oder  nur  unter  bestimmten 
Voraussetzungen zumutbar ist: Der Wegweisungsvollzug ins sogenannte 
Vanni­Gebiet ist unzumutbar, während der Vollzug in die übrigen Gebiete 
der Nordprovinz nicht als generell unzumutbar eingestuft wird, sondern im 
Einzelfall  eine  zurückhaltende  Beurteilung  der  individuellen 
Zumutbarkeitskriterien vorgenommen werden muss. Die Rückkehr in alle 
anderen  Landesteile,  insbesondere  in  den  Grossraum  Colombo,  ist 
grundsätzlich zumutbar (E. 13).
7.3.2. Der Beschwerdeführer stammt eigenen Angaben zufolge aus dem 
Dorf  (...),  im  Distrikt  Mannar,  welches  (…)  Kilometer  von  der  Stadt 
D._______ entfernt  ist (Akte A2/10, S. 2). Das Dorf  liegt an der (…) und 
damit auf der Grenze des Vanni­Gebietes (vgl. die Definition des Vanni­
Gebietes  in BVGE E­6220/2006 vom 27. Oktober 2011 E. 13.2.2.1). Der 
Wegweisungsvollzug  in  den Heimatort  des Beschwerdeführers  ist  damit 
unzumutbar.
7.3.3. Die Beschwerdeführerin lebte nach eigenen Angaben bis zu ihrem 
15. Lebensjahr  in Kilinochchi  im Vanni­Gebiet. Von 1996 bis 1999  lebte 
sie in der Stadt D._______, anschliessend während vier Jahren in Indien 
und schliesslich von 2003 bis 2006 in Colombo. Die Rückkehr ins Vanni­
Gebiet  ist, wie dargelegt, unzumutbar, weshalb ein Wegweisungsvollzug 
nach Kilinochchi ausser Betracht fällt.
Die Stadt D._______ liegt in der Nordprovinz, aber ausserhalb des Vanni­
Gebietes, womit der Wegweisungsvollzug dorthin unter Berücksichtigung 
der  individuellen  Kriterien  zumutbar  ist  (vgl. BVGE  E­6220/2006  vom 
27. Oktober  2011  E. 13.2.1.  und 13.2.2.1).  Die  Beschwerdeführerin 
verfügt eigenen Angaben zufolge  in D._______ über Verwandte (Tanten 
und Onkel;  vgl. Akte A3/9, S. 3), womit ein soziales Netz vorhanden  ist. 
Allerdings stellen  in dieser Region  insbesondere der Wohnraum und die 
wirtschaftliche  Situation  ein  Problem  dar  (vgl. BVGE  E­6220/2006  vom 
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27. Oktober  2011  E. 13.2.1),  so  dass  nicht  ohne  Weiteres  davon 
ausgegangen  werden  kann,  die  Beschwerdeführerin  könnte  mit  ihrem 
Ehemann  und  ihrem  Kleinkind  bei  Verwandten  unterkommen  und  sich 
wirtschaftlich  integrieren.  Ob  den  Beschwerdeführenden  die  Rückkehr 
nach  D._______  zuzumuten  ist,  kann  offen  bleiben,  wenn  sich  ergibt, 
dass sie über eine innerstaatliche Aufenthaltsalternative verfügen. 
7.3.4.  Die  Beschwerdeführerin  lebte  vor  ihrer  Ausreise  im  Jahre  2006 
während  drei  Jahren  in  Colombo,  womit  davon  ausgegangen  werden 
kann, dass sie dort über ein Beziehungsnetz verfügt. Zudem wohnt eine 
Tante  der  Beschwerdeführerin  in  Colombo,  bei  der  die 
Beschwerdeführerin  zumindest  teilweise  gewohnt  hatte.  Die 
Beschwerdeführerin  besuchte  während  zehn  Jahren  die  Schule  und 
absolvierte anschliessend eine Ausbildung als (...). Auch wenn sie bisher 
über  keine  Arbeitserfahrung  verfügt,  wird  ihr  diese  Schulbildung  die 
Arbeitssuche  erleichtern.  Auch  der  Beschwerdeführer  verfügt  über  elf 
Jahre  Schulbildung  und  zudem  über  Erfahrung  im  (...)  seines  Vaters. 
Schliesslich  verfügen  beide  Beschwerdeführenden  über  Verwandte,  die 
sie  bereits  vor  ihrer Einreise  in  die Schweiz  finanziell  unterstützt  haben 
und  sie wohl  auch  in  der  ersten  Zeit  nach  einer Rückkehr  unterstützen 
können (Vater und Onkel der Beschwerdeführerin [Akte A12/16, S. 6] und 
ein Onkel des Beschwerdeführers  [Akte A10/22 S. 2 f.]). Damit verfügen 
die Beschwerdeführenden  im Grossraum Colombo über eine zumutbare 
innerstaatliche  Aufenthaltsalternative,  weshalb  der  Vollzug  der 
Wegeweisung sich als zumutbar erweist.
7.4.  Schliesslich  obliegt  es  den  Beschwerdeführenden,  sich  bei  der 
zuständigen  Vertretung  des  Heimatstaates  die  für  eine  Rückkehr 
notwendigen  Reisedokumente  zu  beschaffen  (vgl.  Art. 8  Abs. 4  AsylG 
und  BVGE 2008/34  E. 12  S. 513 ­ 515),  womit  der  Vollzug  der 
Wegweisung auch als möglich zu bezeichnen ist (Art. 83 Abs. 2 AuG).
7.5. Zusammenfassend  hat  die  Vorinstanz  den Wegweisungsvollzug  zu 
Recht als zulässig, zumutbar und möglich erachtet. Nach dem Gesagten 
fällt  eine  Anordnung  der  vorläufigen  Aufnahme  ausser  Betracht  (Art. 83 
Abs. 1 ­ 4 AuG).
8. 
Aus  diesen  Erwägungen  ergibt  sich,  dass  die  angefochtene  Verfügung 
Bundesrecht nicht verletzt, den rechtserheblichen Sachverhalt richtig und 
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vollständig  feststellt  und  angemessen  ist  (Art. 106  AsylG).  Die 
Beschwerde ist abzuweisen.
9. 
9.1. Bei diesem Verfahrensausgang hätten die Beschwerdeführenden die 
die Kosten des vorliegenden Verfahrens zu tragen (Art. 63 Abs. 1 VwVG). 
Mit  Zwischenverfügung  vom  8. Januar  2008  hat  das 
Bundesverwaltungsgericht  dem  Gesuch  um  Gewährung  der 
unentgeltlichen  Prozessführung  stattgegeben.  Demzufolge  sind  die 
Beschwerdeführerenden von der Bezahlung von Verfahrenskosten befreit 
(Art. 65 Abs. 1 VwVG). 
9.2. Nachdem mit Zwischenverfügung vom 30. April 2008 das Gesuch um 
unentgeltlichen  Gewährung  der   Rechtsvertretung  per  11. April  2008 
gutgeheissen  wurde  (Art. 65  Abs. 2  VwVG),  ist  dem  amtlich  bestellten 
Anwalt  eine  Entschädigung  aus  der  Gerichtskasse  zuzusprechen.  Es 
wurde keine Kostennote eingereicht. Der notwendige Vertretungsaufwand 
lässt sich jedoch aufgrund der Akten zuverlässig abschätzen, weshalb auf 
die Einholung einer solchen verzichtet wird (vgl. Art. 14 Abs. 2 in fine des 
Reglements vom 21. Februar 2008 über die Kosten und Entschädigungen 
vor  dem  Bundesverwaltungsgericht  [VGKE,  SR  173.320.2]).  In 
Anwendung  der  genannten  Bestimmungen  und  unter  Berücksichtigung 
der massgeblichen Bemessungsfaktoren  (vgl.  Art.  8  ff.  VGKE) wird  das 
amtliche  Honorar  auf  pauschal  Fr. 900.–  (inkl.  Mehrwertsteuer  und 
Spesen) festgesetzt.
(Dispositiv nächste Seite)
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Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:
1. 
Die Beschwerde wird abgewiesen.
2. 
Es werden keine Verfahrenskosten auferlegt.
3. 
Der  amtliche  Rechtsvertreter  der  Beschwerdeführenden  wird  mit 
Fr. 900.– aus der Gerichtskasse entschädigt.
4. 
Dieses  Urteil  geht  an  die  Beschwerdeführenden,  das  BFM  und  die 
zuständige kantonale Behörde.
Der vorsitzende Richter: Der Gerichtsschreiber:
Daniel Willisegger Tobias Meyer
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