C-3229/2007 - Abteilung III - Invalidenversicherung (IV) - Invalidenrente
Karar Dilini Çevir:
C-3229/2007 - Abteilung III - Invalidenversicherung (IV) - Invalidenrente
Abtei lung II I
C-3229/2007
{T 0/2}
U r t e i l v o m 2 8 . A u g u s t 2 0 0 8
Richterin Franziska Schneider (Vorsitz),
Richter Beat Weber, Richter Stefan Mesmer,
Gerichtsschreiberin Susanne Genner.
O._______,
vertreten durch Rechtsanwältin Dr. Annemarie Imhof,
Beschwerdeführer,
gegen
IV-Stelle für Versicherte im Ausland IVSTA,
Vorinstanz.
Invalidenrente.
B u n d e s v e r w a l t u n g s g e r i c h t
T r i b u n a l a d m i n i s t r a t i f f é d é r a l
T r i b u n a l e a m m i n i s t r a t i v o f e d e r a l e
T r i b u n a l a d m i n i s t r a t i v f e d e r a l
Besetzung
Parteien
Gegenstand
C-3229/2007
Das Bundesverwaltungsgericht stellt fest und erwägt,
dass der am (...) 1968 geborene Beschwerdeführer deutscher Nationa-
lität mit Gesuch vom 2. Januar 2006 (act. 64), eingegangen bei der IV-
Stelle Basel-Stadt am 4. Januar 2006 und an die Vorinstanz überwie-
sen mit Schreiben vom 25. April 2006 (act. 78), eine Invalidenrente be-
antragt hat,
dass die Vorinstanz das Gesuch des Beschwerdeführers gestützt auf
die Beurteilung des Regionalen Ärztlichen Dienstes (nachfolgend:
RAD) Rhone vom 19. Dezember 2006 (act. 115) mit Verfügung vom 11.
April 2007 (act. 125) abgewiesen hat,
dass der Beschwerdeführer, vertreten durch Advokatin Dr. Annemarie
Imhof, gegen die Verfügung vom 11. April 2007 am 10. Mai 2007 Be-
schwerde beim Bundesverwaltungsgericht erhoben hat mit den Anträ-
gen, die Verfügung vom 11. April 2007 sei aufzuheben, dem Be-
schwerdeführer sei eine ganze Rente zuzusprechen und eventualiter
sei eine psychiatrische Begutachtung durchzuführen,
dass der Beschwerdeführer mit Beschwerde vom 10. Mai 2007 um Ge-
währung der unentgeltlichen Prozessführung ersucht hat,
dass die Vorinstanz im Rahmen des Vernehmlassungsverfahrens ein
durch Dr. med. M._______ im Auftrag der SUVA erstelltes neurologi-
sches Gutachten vom 29. Mai 2007 angefordert (vgl. act. 126) und die-
ses mit präzisierenden Auskünften des Gutachters vom 7. Dezember
2007 am 18. Dezember 2007 dem RAD Rhone unterbreitet hat (vgl.
act. 127),
dass Dr. med. W._______ vom RAD Rhone, Facharzt für Psychiatrie
und Psychotherapie, mit Stellungnahme vom 7. Februar 2008 (act.
128) ein in der Schweiz zu erstellendes psychiatrisches Gutachten für
notwendig erachtet hat, um den psychischen Gesundheitszustand des
Beschwerdeführers abzuklären,
dass die Vorinstanz mit Vernehmlassung vom 25. Februar 2008 dieser
Einschätzung gefolgt ist und die Gutheissung der Beschwerde und
Rückweisung der Sache im Sinn der erwähnten Stellungnahme an die
Verwaltung beantragt hat,
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dass die Vorinstanz mit Verfügung vom 10. Juli 2008 ersucht worden
ist, einen Auszug aus dem individuellen Konto des Beschwerdeführers
nachzureichen, und dieser Aufforderung mit Schreiben vom 15. August
2008 nachgekommen ist,
dass das Bundesverwaltungsgericht gemäss Art. 31 des Bundesgeset-
zes vom 17. Juni 2005 über das Bundesverwaltungsgericht (Verwal-
tungsgerichtsgesetz, VGG, SR 172.32) in Verbindung mit Art. 33 Bst. d
VGG und Art. 69 Abs. 1 Bst. b des Bundesgesetzes vom 19. Juni 1959
über die Invalidenversicherung (IVG, SR 831.20) für die Behandlung
der vorliegenden Beschwerde zuständig ist,
dass der Beschwerdeführer im Sinn von Art. 48 Abs. 1 des Bundesge-
setzes vom 20. Dezember 1968 über das Verwaltungsverfahren
(VwVG, SR 172.021) und Art. 59 des Bundesgesetzes vom 6. Oktober
2000 über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts (ATSG,
SR 830.1) beschwerdelegitimiert ist,
dass die am 10. Mai 2007 der Post übergebene Beschwerde fristge-
recht und im Übrigen auch formgerecht eingereicht worden ist, so dass
darauf einzutreten ist,
dass gemäss Art. 49 Bst. b VwVG die unrichtige oder unvollständige
Feststellung des rechtserheblichen Sachverhalts gerügt werden kann,
dass das Bundesverwaltungsgericht aufgrund der Akten keine Veran-
lassung hat, die Notwendigkeit weiterer sachverhaltlicher Abklärungen
im Sinn der ärztlichen Stellungnahme von Dr. med. W._______ vom 7.
Februar 2008 anzuzweifeln,
dass daher dem Antrag der Vorinstanz und des Beschwerdeführers auf
Gutheissung der Beschwerde und Rückweisung der Sache zur weite-
ren Abklärung des Sachverhalts, insbesondere zur Einholung eines
psychiatrischen Gutachtens in der Schweiz, gestützt auf Art. 61 Abs. 1
VwVG stattzugeben ist,
dass bei diesem Ausgang des Verfahrens das Gesuch des Beschwer-
deführers um Gewährung der unentgeltlichen Prozessführung gegen-
standslos geworden ist,
dass dem anwaltlich vertretenen Beschwerdeführer gemäss Art. 7 Abs.
1 des Reglements vom 21. Februar 2008 über die Kosten und Ent-
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schädigungen vor dem Bundesverwaltungsgericht (VGKE, SR
173.320.2) eine Parteientschädigung zuzusprechen ist,
dass die Rechtsvertreterin keine Kostennote eingereicht hat und dass
in diesem Fall die Parteientschädigung aufgrund der Akten festzuset-
zen ist (Art. 14 Abs. 2 zweiter Satz VGKE),
dass die Parteientschädigung für Beschwerdeverfahren vor dem Bun-
desverwaltungsgericht die Kosten der Vertretung sowie allfällige weite-
re notwendige Auslagen der Partei umfasst, die Parteientschädigung
nach dem notwendigen Zeitaufwand des Vertreters oder der Vertreterin
zu bemessen ist und der Stundenansatz für Anwälte und Anwältinnen
mindestens 200 und höchstens 400 Franken (exkl. Mehrwertsteuer)
beträgt (Art. 64 VwVG in Verbindung mit Art. 7, Art. 9 und Art. 10
VGKE),
dass vorliegend der notwendige Zeitaufwand der Rechtsvertreterin in
Berücksichtigung des Umfangs der Beschwerdeschrift und der Tatsa-
che, dass die Vorinstanz bereits in ihrer Vernehmlassung die Gutheis-
sung der Beschwerde und Rückweisung der Sache an die Vorinstanz
beantragt hat, beschränkt erscheint,
dass gemäss Art. 5 Bst. b des Bundesgesetzes vom 2. September
1999 über die Mehrwertsteuer (Mehrwertsteuergesetz, MWSTG, SR
641.20) in Verbindung mit Art. 14 Abs. 3 Bst. c MWSTG für Leistungen
von Anwälten, die im Ausland erbracht werden, keine Mehrwertsteuer
geschuldet ist und diese demzufolge nicht entschädigt wird (Art. 9 Abs.
1 Bst. c VGKE),
dass aufgrund des Gesagten die Parteientschädigung im vorliegenden
Fall pauschal auf Fr. 1'800.- festzusetzen und diese von der Vorinstanz
zu leisten ist.
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Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:
1.
Die Beschwerde wird gutgeheissen, und die Verfügung vom 11. April
2007 wird aufgehoben.
2.
Die Angelegenheit wird zur weiteren Abklärung des Sachverhalts und
zum Erlass einer neuen Verfügung an die Vorinstanz zurückgewiesen.
3.
Es werden keine Verfahrenskosten erhoben.
4.
Die Vorinstanz hat dem Beschwerdeführer eine Parteientschädigung
von Fr. 1800.- zu bezahlen.
5.
Dieses Urteil geht an:
- den Beschwerdeführer (Gerichtsurkunde; Beilage: Vernehmlassung
vom 25. Februar 2008 inkl. act. 127-129)
- die Vorinstanz (Ref-Nr. ...)
- das Bundesamt für Sozialversicherungen
Für die Rechtsmittelbelehrung wird auf die nächste Seite verwiesen.
Die vorsitzende Richterin: Die Gerichtsschreiberin:
Franziska Schneider Susanne Genner
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Rechtsmittelbelehrung:
Gegen diesen Entscheid kann innert 30 Tagen nach Eröffnung beim
Bundesgericht, Schweizerhofquai 6, 6004 Luzern, Beschwerde in öf-
fentlich-rechtlichen Angelegenheiten geführt werden (Art. 82 ff., 90 ff.
und 100 des Bundesgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005 [BGG, SR
173.110]). Die Rechtsschrift hat die Begehren, deren Begründung mit
Angabe der Beweismittel und die Unterschrift zu enthalten. Der ange-
fochtene Entscheid und die Beweismittel sind, soweit sie die be-
schwerdeführende Partei in Händen hat, beizulegen (vgl. Art. 42
BGG).
Versand:
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