C-1489/2012 - Abteilung III - Zwangsanschluss an die Auffangeinrichtung - Zwangsanschluss; Verfügung der Stiftung Auffangein...
Karar Dilini Çevir:
C-1489/2012 - Abteilung III - Zwangsanschluss an die Auffangeinrichtung - Zwangsanschluss; Verfügung der Stiftung Auffangein...
B u n d e s v e rw a l t u ng s g e r i ch t
T r i b u n a l ad m i n i s t r a t i f f éd é r a l
T r i b u n a l e am m in i s t r a t i vo f e d e r a l e
T r i b u n a l ad m i n i s t r a t i v fe d e r a l








Abteilung III
C-1489/2012


U r t e i l v o m 2 4 . A p r i l 2 0 1 2
Besetzung

Richter Beat Weber (Vorsitz),
Richterin Elena Avenati-Carpani, Richterin Madeleine
Hirsig-Vouilloz,
Gerichtsschreiber Urs Walker.



Parteien

A._______ AG, Z._______,
Beschwerdeführerin,



gegen


Stiftung Auffangeinrichtung BVG Wiederanschluss-
kontrolle, Postfach, 8036 Zürich,
Vorinstanz.

Gegenstand

Zwangsanschluss; Verfügung der Stiftung Auffangeinrich-
tung BVG vom 13. Februar 2012.


C-1489/2012
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Das Bundesverwaltungsgericht stellt fest und erwägt,
dass die Stiftung Auffangeinrichtung BVG (nachfolgend Vorinstanz) die
A._______ AG mit Verfügung vom 13. Februar 2012 der Stiftung rückwir-
kend per 2. Januar 2009 zwangsanschloss und für diese Verfügung sowie
die Durchführung des Zwangsanschlusses Gebühren in Höhe von Fr.
825.- erhob,
dass die A._______ AG (nachfolgend Beschwerdeführerin) gegen diese
Verfügung am 15. März 2012 Beschwerde erhob und unter Hinweis dar-
auf, dass sie von der Pensionskasse B._______ in Y._______ mit An-
schlussvertrag vom 13./16. Mai 2011 rückwirkend per 1. Januar 2009
aufgenommen worden sei, die vollumfängliche Aufhebung der Verfügung
vom 13. Februar 2012 unter Kostenfolge beantragte,
dass die Vorinstanz mit Vernehmlassung vom 30. März 2012 die Gutheis-
sung der Beschwerde und die Aufhebung der Verfügung vom 13. Februar
2012 – unter Verzicht auf die Erhebung von Kosten für das Verwaltungs-
verfahren – beantragte,
dass gemäss Art. 31 des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005
(VGG, SR 173.32) das Bundesverwaltungsgericht Beschwerden gegen
Verfügungen nach Art. 5 des Bundesgesetzes vom 20. Dezember 1968
über das Verwaltungsverfahren (VwVG, SR 172.021) beurteilt, sofern –
wie vorliegend – keine Ausnahme nach Art. 32 VGG vorliegt,
dass als Vorinstanzen die in Art. 33 VGG genannten Behörden gelten,
dass Verfügungen der Stiftung Auffangeinrichtung BVG, die den Zwangs-
anschluss zum Gegenstand haben, vor Bundesverwaltungsgericht an-
fechtbar sind (Art. 33 lit. h VGG i.V.m. Art. 60 Abs. 2bis des Bundesgeset-
zes vom 25. Juni 1982 über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und
Invalidenvorsorge (BVG, SR 831.40),
dass die Beschwerdeführerin im Sinne von Art. 48 Abs. 1 VwVG be-
schwerdelegitimiert ist,
dass die Beschwerde frist- und formgerecht eingereicht wurde (Art. 50
Abs. 1 und 52 VwVG),
dass die Beschwerdeführerin ihren Antrag auf Aufhebung der angefoch-
tenen Verfügung damit begründete, entgegen den Feststellungen der Vor-
instanz in der angefochtenen Verfügung seien ihre Arbeitnehmer seit dem
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1. Januar 2009 bei der Pensionskasse B._______ in Y._______ BVG-
versichert, was dem beiliegenden Anschlussvertrag vom 13. bzw. 16. Mai
2011 entnommen werden könne,
dass die Vorinstanz vernehmlassungsweise festhielt, gemäss eingereich-
ten Anschlussvertrag mit der Pensionskasse B._______ verfüge die Be-
schwerdeführerin über eine lückenlose BVG-Deckung für ihr BVG-
pflichtiges Personal seit dem 1. Januar 2009, weshalb der Zwangsan-
schluss zu Unrecht erfolgt und die Verfügung vom 13. Februar 2012, oh-
ne Erhebung von Kosten für das Verwaltungsverfahren, aufzuheben sei,
dass nach Einsicht in die Akten für das Bundesverwaltungsgericht kei-
ne Anhaltspunkte ersichtlich sind, weshalb dem übereinstimmenden
Antrag der Parteien nicht entsprochen werden sollte, zumal der mit
Beschwerde eingereichte Anschlussvertrag vom 13. bzw. 16. Mai 2011
den geltend gemachten Anschluss der Beschwerdeführerin an eine
Pensionskasse seit dem 1. Januar 2009 zweifelsfrei belegt,
dass Art 49 Bst. b VwVG die unrichtige oder unvollständige
Feststellung des rechtserheblichen Sachverhalts ausdrücklich als
Beschwerdegrund nennt,
dass die Beschwerde deshalb gutzuheissen und die angefochtene
Verfügung vom 13. Februar 2012 vollumfänglich aufzuheben ist,
dass bei diesem Ausgang des Verfahrens der obsiegenden
Beschwerdeführerin keine Verfahrenskosten aufzuerlegen sind (Art. 63
Absatz 1 VwVG),
dass Vorinstanzen oder beschwerdeführenden und unterliegenden
Bundesbehörden keine Verfahrenskosten aufzuerlegen sind (Art. 63
Abs. 2 VwVG),
dass die Beschwerdeinstanz gemäss Art. 64 Abs. 1 VwVG der ganz
oder teilweise obsiegenden Partei von Amtes wegen oder auf Begeh-
ren eine Entschädigung für ihr erwachsene notwendige und verhältnis-
mässig hohe Kosten zusprechen kann,
dass der obsiegenden, nicht anwaltlich vertretenen Beschwerdeführerin
keine notwendigen und verhältnismässig hohen Kosten im Sinne des Ge-
setzes entstanden sind, weshalb ihr keine Parteientschädigung auszu-
richten ist (Art. 64 Abs. 1 VwVG).
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Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:
1.
Die Beschwerde wird gutgeheissen und die Verfügung der Stiftung Auf-
fangeinrichtung BVG vom 13. Februar 2012 wird aufgehoben.
2.
Es werden keine Verfahrenskosten erhoben.
3.
Es wird keine Parteientschädigung ausgerichtet.
4.
Dieses Urteil geht an:
– die Beschwerdeführerin (Gerichtsurkunde; Beilage im Doppel:
Vernehmlassung)
– die Vorinstanz (Gerichtsurkunde)
– das Bundesamt für Sozialversicherung (Einschreiben)
– die Oberaufsichtskommission (Einschreiben)

Der vorsitzende Richter: Der Gerichtsschreiber:



Beat Weber Urs Walker

Rechtsmittelbelehrung:
Gegen diesen Entscheid kann innert 30 Tagen nach Eröffnung beim Bun-
desgericht, Schweizerhofquai 6, 6004 Luzern, Beschwerde in öffentlich-
rechtlichen Angelegenheiten geführt werden (Art. 82 ff., 90 ff. und 100 des
Bundesgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005 [BGG, SR 173.110]). Die
Rechtsschrift ist in einer Amtssprache abzufassen und hat die Begehren,
deren Begründung mit Angabe der Beweismittel und die Unterschrift zu
enthalten. Der angefochtene Entscheid und die Beweismittel sind, soweit
sie der Beschwerdeführer in Händen hat, beizulegen (Art. 42 BGG).
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